Trinkhorn mit Fadenauflage

Glasensembles sind als Grabausstattung in der Merowingerzeit fern von den Glaswerkstätten äußerst selten. Gängiger waren einzelne Glasgefäße. Allein das Vorkommen dieses Trinkhorns zusammen mit einer Schale, zeichnet die Tote schon als Angehörige der Oberschicht aus. Hinzukommt die außerordentliche Qualität dieser Glasgefäße. Beide sind aus hellolivgrünem Glas mit eingeschmolzenen weißen Fäden. Beim Trinkhorn sind diese an der Wand zu Arkaden gekämmt. Es dürften sich um Importstücke aus dem Maasgebiet handeln, wobei gläserne Trinkhörner auch dort äußerst selten waren.

Beide Glasgefäße zählen zu den qualitätvollsten Stücken aus Baden-Württemberg.

Das Trinkhorn stammt aus Grab 40 von Eltingen und wurde dort mit der Schale und einem römischen Tonkrug am Fußende aufgefunden. Die Gefäße waren zerscherbt, aber noch vollständig erhalten. Sie sind das einzige, was von der einst reichen Ausstattung des beraubten Grabes übrig geblieben ist.