Objektdaten
- Inventarnummer
- 1974-0008-0001-0001
- Fundtyp
- Figur
- Datierung
- 14. Jh. n. Chr.
- Epoche
- Spätmittelalter
- Fundort
- Niederstetten, Main-Tauber-Kreis
- Standort
- Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
- Herstellungstechnik
- Model
- Größe
- 5.4 cm × 5.4 cm × 2 cm
- Material
- Keramik
Beschreibung
Die spätgotische Barbie Modisch auf dem neuesten Stand, handbemalt und dennoch ein Massenprodukt: Das waren die sogenannten Kruselerfiguren. Ihr Name kommt von der Kopfbedeckung, die von der Mitte des 14. bis ins erste Drittel des 15. Jh. n. Chr. der letzte Schrei war.
Der Erfolg der Kruselerfiguren lag darin, dass sie dank neuester Technik, nämlich der Ausformung in zwei Modeln, bis ins letzte Detail gestaltet werden konnten und das in Massen. So waren diese Tonfiguren die früheste Serienproduktion von Spielzeug in der Geschichte des Mittelalters.
Die Bemalung der Figuren – die auch aus einer Glasur oder Engobe bestehen konnte – hat sich leider nicht immer erhalten.
Interessanterweise beschränkte sich der Vertrieb von Tonfiguren auf den süddeutschen Raum. Andernorts war wohl Spielzeug aus organischem Material üblich, das sich leider nicht über die Jahrhunderte erhält.
Die Statuette stammt aus der Wüstung Dunkenrod bei Adolzhausen.